Erstmal bis Februar
warten und die neuen Bodenrichtwerte erfragen. Prompt war
der Richtwert erneut um 20 € gesunken. Zwar hat sich
in der Zeit mehr Eigenkapital gebildet, jedoch auch die
Erkenntnis das uns das Haus in der von uns gewünschten
Ausstattung nochmal um 10 bis 15 tausend € teurer
kommt als der bereits schon korrigierte Preis.
Dabei war das Haus nicht einmal besonders luxuriös geplant,
nur wollten wir bevorzugt die Optionen einplanen die später
nicht mehr, oder nur sehr schwer nachzuholen wären, wie die
Fußbodenheizung, Kaminzug, farbiger Außenputz, grüne
Dachziegel, Dachflächenfenster, zusätzliche Fenster,
Jalousien, Handtuchheizkörper, Zirkulationsleitung und
einen erhöhten Einbruchsschutz.
Mittlerweile hatten wir erfahren, das unser
Traumgrundstück, (richtig, das zu teure) bereits verkauft
ist. Jedoch war das andere bereits verkaufte Grundstück auf
diesem Gelände vermutlich in Kürze wieder zu haben, da der
ehemalige Käufer den Kauf rückabwickeln wollte.
Wir haben dann mehrfach nachgefragt ob das Grundstück denn
wieder zu kaufen wäre bzw. ob die Rückübertragung denn
bereits erfolgt ist. Im August war es dann soweit, das
Grundstück war wieder frei! Dieses Grundstück sollte jedoch
20 € / qm teurer sein als der derzeitige
Bodenrichtwert, da es direkt an der Straße (eigentlich eher
ein Sandweg) lag und damit attraktiver für die Käufer sein
soll. Könnte man das Grundstück also vielleicht noch
runterhandeln, sähe es schon besser aus. Nach einem
Gespräch mit dem Makler haben wir dann ein schriftliches
Angebot über 110 €/qm eingereicht. Zu unserer Freude
wurde das Angebot akzeptiert, wobei wir uns hinterher
natürlich gefragt haben, ob wir noch weiter mit dem Gebot
hätten runtergehen sollen. Daraufhin haben wir uns das
Grundstück für 6 Wochen, länger wollte der Makler nicht,
reserviert.
Nun ging alles los, ernsthaftere Gespräche mit den
Hausbaufirmen führen, Banken besuchen, Grundbuchamt,
Grünflächenamt und Bauamt besuchen. Wenn man nebenbei noch
arbeitet gar nicht so einfach. Die Banken haben es nämlich
am liebsten wenn bereits ein unterschriebener Vertrag
(natürlich mit Vorbehaltsklausel) für Haus und Grundstück
vorliegt, um eine Finanzierungszusage zu machen
Die von uns bevorzugte Bank hat dann, vorbehaltlich einer
endgültigen Prüfung des geschlossen (!) Vertrages, grünes
Licht für die Finanzierung gegeben und uns die Konditionen
für 14 Tage gesichert. Natürlich sollte auch diese Frist
letztendlich mehrfach verlängert werden.
Anfang September und endlich 4 Wochen Urlaub, die
eigentlich für eine USA Reise geplant waren. Nun sollte
doch alles zu schaffen sein. Es fing auch alles ganz gut
an. Die Hausplanung war fast fertig, die Bemusterung war
geschafft, die Möbelhäuser zwecks Küchen besucht, der
Grundstückskaufvertrag wurde von einer Rechtsanwältin
geprüft und die kritischen Punkte mit Verkäufern und Notar
waren zu Nachverhandlung bereit. Dann verschob sich zuerst
der Termin für das Gespräch mit dem Notar über die noch zu
klärenden Punkte, weil dieser ein paar Tage im Urlaub war
– Finanzierungszusage und Grundstücksreservierung
also nochmal verlängern. Hier hatten wir natürlich auch
Bedenken, dass das Grundstück wegen eines anderen
Interessenten nicht weiter reserviert wird, oder die Bank
die Konditionen nicht hält. Auf dem Lageplan haben wir dann
ein Symbol gesehen, das, wie wir später herausfanden, einen
Stromanschlusskasten darstellte. Eine Nachfrage bei der
Bewag ergab, dass über diesen Kasten keine Angaben
bezüglich der angeschlossenen Haushalte vorliegen. Also
mussten auch hier Nachforschungen bei Bewag und Eigentümer
angestellt werden. Positiv ist natürlich das er vorhanden
ist, das würde vermutlich die Anschlusskosten drastisch
reduzieren. Der nächste Notarstermin konnte dann nicht
wahrgenommen werden, da mich irgendein lästiger Virus
flachgelegt hatte. Also erneut um 5 Tage verschieben. In
der Zeit hatte die Bauherrin dann alle Rennereien alleine
zu erledigen. Wieder halbwegs fit konnte dann alles mit dem
Notar (nebenbei gesagt kein sehr angenehmer Typ, aber den
muss man schließlich nicht heiraten) geklärt werden. Nur
die naive Idee den Notarsvertag noch in der gleichen Woche,
es war erst Dienstag, zu unterschreiben fiel den
Umzugsplänen des Notars zum Opfer. Also, man ahnt es
bereits, wieder alles verlängern. Eigentlich hatten wir vor
noch zwei Wochen Urlaub zu machen, da wir uns aber bereits
in der dritten Woche befanden, war uns die Zeitplanung
augenscheinlich etwas entglitten. Also kurz die Notbremse
gezogen und für den 29.09.05 um 16.00 Uhr den Notarstermin
und um 19.00 den Termin für den Hausvertrag gelegt. Jetzt
aber ab und noch 6 Tage an den Plöner See und urlauben.
Ach, ein wenig Urlaub ist schon schön, jedoch ist bereits
der erste Schlechtwettertag für einen Möbel Kraft Besuch
verplant. Da die Küche hier billiger als bei den Berliner
Angeboten war, wurde die Küche auch direkt bestellt. Das
war also schon mal geschafft und dabei hatten wir
befürchtet das diese Entscheidung uns deutlich schwerer
fallen würde.
Vor dem Notarstermin waren wir dann beide aufgeregt. Das
macht man ja auch nicht alle Tage und das Projekt bekam mit
der Unterschrift schließlich etwas endgültiges. Der
Notartermin dauerte dann ca. 1 Stunde und fand in der
Wohnung des Notars statt, da das Büro im Umzug begriffen
war. Der Notar hatte die von uns gewünschten Änderungen in
den Vertrag eingebracht, war bezüglich einiger Unterlagen
aber schlampig vorbereitet. Danach ging es ab nach Hause,
denn um 19.00 Uhr hatten wir bereits den nächsten Termin
mit der Hausbaufirma. Da wir eigentlich bereits fast alles
geklärt hatten, kamen wir recht zügig zur Unterschrift des
Hausvertrages. Das musste mit einem sehr guten Whisky bzw.
sehr gutem Grappa begossen werden.
Am 19.10. nahmen wir zusammen mit dem Architekten und dem
von uns beauftragten unabhängigen Baugutachter, eine
Grundstücksbesichtigung vor. Bis dahin von uns irgendwie
unbemerkt steht eine Laterne sehr knapp an der mit 3 m
nicht zu üppig bemessenen Einfahrt. Die sollte
optimalerweise noch versetzt werden, falls man nicht ab und
zu mal gegendengeln will. Mittlerweile wurde das Grundstück
rechts neben uns für die Bodenplatte vorbereitet. Da die
Grundstücke leichte Hanglage haben (auf 42 m immerhin 2 m
Gefälle) wurde dort der vordere Teil des Grundstücks,
genaugenommen bis zur Terrasse, auf Straßenniveau
aufgefüllt. Das Haus links neben uns wurde nicht auf
Straßenniveau angehoben und liegt deutlich tiefer. Unser
Architekt und der Baugutachter waren sich jedoch
dahingehend einig, dass man unser Haus möglichst ebenfalls
anheben sollte. Beispielsweise fließt bei starkem Regen
alles von der Straße Richtung Haus, beim verlassen des
Hauses sähe man die Passanten in Bauchnabelhöhe vorbeigehen
und die Garage stände auch immer unter Wasser. Gut, das
wird dann wohl mal wieder etwas teurer…..Geplant war
eigentlich nur die Auffüllung unter der Bodenplatte, aber
die Argumente überzeugten dann doch. Also, nächsten Tag
dann gleich mal den Erdbauer kontaktieren.
Der Erdbauer kam dann auch um sich das Malheur mal
anzusehen und empfahl am besten gleich den Bereich bis zum
rechten Nachbar, wo auch die Garage mal stehen soll mit
aufzufüllen, denn gemacht werden muss es ja doch. Ein Paar
Tage später kam dann auch das Angebot für 375 Kubikmeter
Auffüllung in Höhe von 10.000 €. Das war dann auch
wieder deutlich über den von uns grob geschätzten 5000
€. Die Reserven schwinden also drastisch. Gut, muss
man nicht machen, macht aber Sinn. Allerdings werden wir
den Umfang der Aufschüttung noch mal Überdenken.
Die nächsten drei Wochenenden machten wir und einige emsige
Helfer uns dann daran, etwas Grund in das verwilderte
Grundstück zu bekommen. Zuerst mit einer Kettensäge die
kleinen Bäume, Baumstümpfe und das ganze Hibiskuszeug mit
den ekelhaften Stacheln weghauen. Das waren schon richtige
Bäume. Dann mit einem Profi-Rasenmäher die erste Hälfte des
Grundstücks geräumt und die zweite Hälfte dann mit einer
Motorsense. Endlich mal freier Blick
auf das ganze Grundstück ---- und auf die Steinhaufen,
den Autoreifen usw. Ein Einsatz war genaugenommen
Montags, den wir uns extra freigenommen hatten. Ohne
den Termin mit uns konkret abgestimmt zu haben irrte
plötzlich unser Bodengutachter in der Gegend rum und
suchte unser Grundstück. Nachdem wir ihn dann
eingesammelt hatten fing er auch gleich mit dem
Gutachten an. Da hatte unser Architekt in Kenntnis des
Gutachters mal eben für uns den Termin gemacht.
Glücklicherweise waren wir mit unseren Räumarbeiten
gerade soweit das er auf das Grundstück fahren konnte
und im Bohrbereich freies Feld hatte, sonst hätte er
unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen. Wäre
mangels Abstimmung ja nicht zu unseren Lasten
gegangen. So hatte sich das allerdings doch noch
schneller als erwartet erledigt und die erste Prognose
vor Ort war auch ermutigend.
Nun war es an der Zeit den Bauantrag durch den Architekten
vorbereiten zu lassen. Die ersten Unterlagen zur
Genehmigungsplanung waren dann am 20.10. fertig. Diese
gingen dann an unseren Vermesser. Nach ein paar Tagen kam
dann vom Architekten die Meldung das mit dem von uns
geplanten 75 cm Kniestock laut dem Vermesser aus dem OG ein
Vollgeschoss wird und dieser daher auf 62,5 cm reduziert
werden muss. Wir lagen mit 1 qm über der Bemessungsgrenze.
Leider sind 2 Vollgeschosse auf dem Grundstück nicht
möglich und das Bauamt blieb auch hart. Nachdem wir zwei
Tage hatten um uns an den Gedanken zu gewöhnen, kam ein
weiterer Anruf das der Kniestock sogar auf 60 cm reduziert
werden muss. Sauber! So hoch war der Kniestock doch gar
nicht. Grmbl.
Nachdem die Planung angepasst war kamen dann die
Bauantragsunterlagen zum Unterschreiben und Einreichen beim
Bauamt, was wir am 11.11. auch taten. Damit sollte
Aschermittwoch alles fertig sein :-). Laut Aussage des
Bauamtes sollte es nun ca. 4 bis 6 Wochen bis zur
Bewilligung dauern. Damit war dann auch die erste Rate für
die Baufirma fällig.
Nach ein paar Tagen geht uns dann, was denn sonst, eine
Liste der noch fehlenden Bauantragsunterlagen ein. Statik
ist lt. Architekt gerade noch in der Mache, da das
Bodengutachten etwas später kam. Die EneV Berechnung
fehlte, wobei die Zusage nach EneV zu bauen bereits mit
eingereicht war. Blankes Erstaunen löste jedoch ein
Formblatt aus mit dem wir uns von der BSR einen Stellplatz
für die Mülltonne bestätigen lassen soll. Auf meine
Nachfrage was das denn bei einem Einfamilienhaus soll,
konnte man mir außer der Bemerkung „das fordern wir
jetzt eben einfach immer mit an“ keinen Grund für die
Notwendigkeit nennen. Wir durften dann tatsächlich diesen
furchtbar überflüssigen Antrag, zusammen mit einem Lageplan
und angekreuztem vorgesehenen Aufstellungsort der Tonne,
ausfüllen und an die BSR faxen. Zumindest war die Antwort
der BSR mal kostenlos.
Nachdem die Bank nun endlich unseren Kredit geprüft hatte
und uns die endgültigen Unterlagen zur Unterschrift
zugeschickt wurden, kam der Notar wieder ins Spiel um die
Grundschuldbestellung vorzubereiten. Am 23.11 mussten wir
zur Beglaubigung der Grundschuldbestellung dort erscheinen.
Vor der diesbezüglichen Eintragung im Grundbuch würde die
Postbank nämlich nichts an die ehemaligen Eigentümer
zahlen. Die entsprechende Gebühr lässt bestimmt nicht lange
auf sich warten.
Unerwartete Wendung:
Am 25.11 erreicht uns dann plötzlich der Anruf unserer
Architektin, dass sie heute einen sehr peinlich berührten
Vermesser am Telefon hatte, der ihr einen Irrtum bei seiner
Wohnflächenberechnung des OG eingestand. Die vorhergehende
Ausführung unserer Architektin war wohl doch richtig und
der Kniestock konnte wieder auf 75 cm angehoben werden.
Endlich mal wieder ein Grund zur Freude. Dazu müssen dann
die Zeichnungen neu beim Bauamt eingereicht werden. Eine
Rücksprache mit dem Bauamt schien diese Änderung problemlos
möglich zu machen. Die Unterlagen wurden dann am 29.11.
zusammen mit dem "besonders wichtigen" BSR Formular,
welches wir mittlerweile erhalten hatten, eingereicht.
Damit liegen dem Bauamt alle Unterlagen vor. Laut der
Architektin hätte ohne diese Änderung die
Bauantragsbewilligung sogar noch diese Woche vorliegen
können. Das wäre dann mit 2,5 Wochen vermutlich fast
Behördenrekord gewesen.
Am 28.11. wurde dann die Frischwasserversorgung beantragt.
Der vorgesehene Raum scheint jedoch etwas klein zu sein,
notfalls muss doch der HWR dafür genutzt werden. Der Antrag
für den Gasanschluss wurde am 8.12. besorgt.
Am 09.12. kamen wieder mal zwei Briefe. Der erste vom
Prüfstatiker mit einer Rechnung von fast 1400 €.
Dieser ist in Berlin, im Gegensatz zu anderen
Bundesländern, leider nötig. Der zweite Brief enthielt dann
die Mitteilung, dass unsere Baugenehmigung fertig ist. Mit
gerade mal 4 Wochen wirklich mal schnell, zumindest im
Vergleich mit anderen Baugebieten. Das hat uns gefreut.
Bevor sie uns zugestellt wird muss jedoch noch die Gebühr
bezahlt werden.
Der Architekt war ganz begeistert das unsere Baugenehmigung
schon fertig ist „Äh ja, schön, ich habe hier noch 18
Bauanträge die dieses Jahr noch rausmüssen und weiß schon
gar nicht wie ich das schaffen soll“. Die Leute
scheinen sich also doch noch zu beeilen, um die auslaufende
Eigenheimzulage mitzunehmen. Vor Januar passiert daher wohl
nichts mehr. Jetzt zu drängeln hat evtl. nur Nachteile.
Am 19.12 haben wir unsere Baugenehmigung erhalten und
erstmals wirklich lesen können das wir wie gewünscht bauen
können.
Ab hier geht
es im Blog weiter.